Sowohl in der palästinensischen als auch in der israelischen Gesellschaft sind seit langem Re-Religionisierungsbewegungen zu beobachten. Mit dem Aufstieg der Hamas begann unter den Palästinensern eine schrittweise Abkehr von der säkularen PLO und eine Hinwendung zu Islam und Islamismus. In der jüdischen Gesellschaft gehen die Ursprünge einer religiös-nationalen Renaissance noch weiter zurück, nämlich in die Zeit nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967, der "zweiten Geburt" Israels. Inzwischen regiert die religiös-nationale politische Rechte seit Jahren das Land und einige fundamentalistische Gruppen werden zunehmend stärker. Inwieweit religiös-politische Hardliner und Fanatiker auf beiden Seiten einen Interessenausgleich womöglich dauerhaft verhindern, soll im Rahmen dieses Seminars mit Expert_innen, auch aus der Region, erörtert werden.